Lebendige Geschichte auf dem Lämmermannplatz

Der Heimat- und Geschichtsvereins Pappenheim & Ortsteile e. V. hat am Sonntag, den 29. Mai 2022 auf dem Lämmermannplatz in Pappenheim seine Broschüre „Shalom in Pappenheim“ vorgestellt.

Das Festjahr zu 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, das 2021 gefeiert wurde, ist auf Beschluss der Bundesregierung bis zum 31. Juli 2022 verlängert worden. auch die Verlängerungszeit steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.

Die Vertreterin des Schirmherrn Dr. Ludwig Spaenle war Claudia Binswanger in ihrer Eigenschaft als Antisemitismusbeauftragte aus München angereist

In dieser Verlängerungszeit hat der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim am Sonntag, den 29. Mai 2022 auf dem Lämmermannplatz in Pappenheim, wo einst der jüdische Buchdrucker Joseph Hirschbaum die erste Pappenheimer Zeitung gedruckt hat, gefeiert. Bei einem Festakt hat der Verein seine Broschüre „Shalom in Pappenheim“ vorgestellt. Da die Broschüre bei Buch- und Offsetdruckerei Braun & Elbel GmbH & Co. K.G., Verlag Weißenburger Tagblatt gedruckt wurde, spannt sich auch ein historischer Bogen von der jüdischen Druckerei Hirschbaum zu unserer heutigen Heimat- und Tageszeitung. Denn die Pappenheimer Zeitung ging nach dem zweiten Weltkrieg in den 1940er Jahren in das Weißenburger Tagblatt über.

Eröffnet hat die Feierstunde auf dem Lämmermannplatz die Stadtkapelle Pappenheim, mit dem Pappenheimer Marsch.

Renate Prusakow, die 1. Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins bedankte sich bei allen Mitgliedern und Beteiligten, Sponsoren, der Stadt Pappenheim.

Ganz besonders bei der Kassenwartin Adelheid Wenninger, Hartmut Hildebrand den unermüdlichen Helfer in allen praktisch- technischen Angelegenheiten und bei Stephan Reuthner, der die Broschüre zusammengestellt und gestaltet hat. Die Vorsitzende war auch sehr erfreut, dass mit Hans-Peter Zuttel und Pappenheims Ehrenbürger Hans Navratil zwei Urgesteine des Heimat- und Geschichtsvereins bei der Feierlichkeit anwesend waren. Hans-Peter Zuttel lebt in Zürich und ist ein direkter Nachfahre der berühmten Pappenheimer Siebmacher- und Mesner Familie Zuttel, von der es Chronikaufzeichnungen aus dem 18. Jahrhundert gibt.

v.l. Dr. Regina Plaßwilm aus Köln, Claudia Binswanger aus München und Professor Dr. Erich Naab aus Eichstätt im Gespräch

Den herzlichen und großen Dank an den Heimat- und Geschichtsverein und alle Beteiligten für Ihr Engagement und für die sehr gute Zusammenarbeit sprach Frau Dr. Regina Plaßwilm aus, die in ihrer Eigenschaft als Geschäftsführerin des Vereins 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, aus Köln angereist war. Schon bei den Feierlichkeiten im August 2021 war sie nach Pappenheim gekommen um ihrer Wertschätzung für das Wirken dieses kleinen Pappenheimer Vereins zu zeigen. Die Spende ihres Vereins, die Förderung und weitere Spenden haben dazu beigetragen, dass die aktuelle Broschüre als 3. Band der der Dokumentation über das jüdische Leben in Pappenheim zu veröffentlicht werden konnte.

Die Vertreterin des Schirmherrn Dr. Ludwig Spaenle war Claudia Binswanger in ihrer Eigenschaft als Antisemitismusbeauftragte aus München angereist und überbrachte die Glückwünsche zu der gelungenen Broschüre.

Dank- und Grußworte gab es auch von Landrat Stellvertreter Günter Obermeier und Zweiten Bürgermeister Walter Otters.

Mit einem Theaterstück aus dem Druckeralltag im Pappenheimer Zeitungsverlag Hirschbaum ließ die Theatergruppe Pappenheim, Josef Hirschbaum, seine Mitarbeiter und das jüdische Leben in Pappenheim lebendig werden.

Auf die Zukunft hin! Wie Frau Ruth Ceslanski, Jüdische Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Franken e. V. in Ihrem Grußwort schreibt.